Ptosis
Ptosis am Auge nennt man das Herabhängen des Oberlides, hervorgerufen durch eine Schwäche des Lidhebermuskels. Das sogenannte Hängelid kann angeboren sein oder auch auch im Lebensverlauf erworben werden.
Das herabhängende Lid ist nicht nur ein kosmetisches Problem, sondern führt häufig zu einer Beeinträchtigung des Sehens, so dass ein operativer Eingriff der Wiederherstellung des Sehvermögens dient.
Aktueller Hinweis: Bitte beachten Sie, dass wir aufgrund des hohen Patientenaufkommens Ptosis-Operationen vornehmlich bei Patienten durchführen, bei denen die Pupillen ein- oder beidseitig nahezu vollständig bedeckt sind.
Lesen Sie auch unsere zwei kleinen Geschichten zum Thema Ptosis…Ptosis bei Kindern
Kinder mit angeborener Ptosis können in Abhängigkeit der Pupillenverdeckung, ggf. auch schon frühzeitig operiert werden, um die Ausbildung einer Sehschwäche zu vermeiden. Wenn die Pupille nicht bedeckt ist und der Augenarzt keine Benachteiligung des Auges erkennt, kann mit der Ptosis Behandlung auch abgewartet werden. Eine Ptosis Operation ist angezeigt, um auch mögliche Nachteile im sozialen und Lebensumfeld (Schule, Freundeskreis, Ausbildungsstelle, Arbeitsplatz, etc..) zu vermeiden.
Weitere Informationen
Ptosis und Brauenptosis
Hängelid
Die Oberlidptosis beruht auf einer Schwäche des Muskels, der das Lid anhebt. Das Lid hängt herab und verdeckt häufig teilweise oder ganz die Pupille, so dass das Sehen stark beeinträchtigt wird.
Absinken der Augenbraue
Bei einer Brauenptosis sinkt die Augenbraue gemeinsam mit dem dahinterliegenden Fettkörper ab. Ursache ist ein altersbedingtes Erschlaffen von Strukturen, die den Stirnmuskel mit den Augenbrauen verbinden. Das Absinken der Augenbraue bewirkt ein Zusammendrücken der Oberlidhaut. Dadurch wird das Öffnen des Auges erschwert. Um dieses Absinken der Augenbraue auszugleichen, versuchen Betroffene den Stirnmuskel stärker anzuspannen. Diese verstärkte Anspannung kann mit der Zeit zu Kopfschmerzen führen.
Beratung
Vereinbaren Sie telefonisch unter
0221 168 755 25 einen Beratungstermin.
Bei einer Erstkonsultation oder Vorbesprechung einer Operation werden Sie ausführlich über alle Möglichkeiten eines operativen Eingriffs unterrichtet. Zur Illustration verwenden wir dabei zahlreiche Bilder aus unserer eigenen OP-Dokumentation.
Wir besprechen mit Ihnen in Frage kommende OP-Techniken und mögliche OP-Risiken, Sie erfahren die Rahmenbedingungen einer Operation und die entstehenden Kosten.
Nach dem Gespräch erhalten Sie ggf. Informationsmaterial zu Ihrem Befund, einen Arztbericht, eine CD mit Ihrer persönlichen Fotodokumentation sowie einen Kostenvoranschlag zur Operation in der Kölner Kunibertsklink.
Info Ptosis
Behandlungsart:
ambulante oder stationäre Operation
Behandlungsdauer:
ca. 90 Minuten
Narkoseart:
Dämmerschlaf / lokale Betäubung
Nachsorge:
Kühlung und antibiotische Salbe
Fadenentfernung:
Nach 10 – 14 Tagen
Arbeitsfähig:
Nach 2 – 3 Tagen
Gesellschaftsfähig:
Nach 2 – 3 Wochen
Zwei kleine Geschichten zum Thema Ptosis
Siebenstern‘s Schlafzimmeraugen
Ich heiße Cara Siebenstern und mein Wiedererkennungswert liegt – ob es mir gefällt oder nicht – wohl wahrscheinlich an meinen sogenannten Schlafzimmeraugen, wie der Volksmund sie treffsicher und eindrucksvoll beschreibt. Zwar bin ich mir bewusst, dass meine Augen mit dem Schleierblick unter Umständen einen gewissen Reiz auf den (männlichen) Betrachter ausüben können, ja ausüben müssen! Nicht wahr? Aber im Ernst, der Zustand meiner Augen wird zunehmend ausgeprägter und ich fühle mich nicht glücklich. Ausgeprägter? Die Oberlider hängen und drücken schon fast auf die Pupillen. Manchmal, wenn ich müde bin, ist sogar meine Sicht eingeschränkt, und ich muss den Kopf nach hinten beugen, um geradeaus zu gucken. Ich bin 47 Jahre und entschlossen, meine, wie sich leider später herausstellen wird, vermeintlichen Schlupflider von einem sogenanten Schönheits-Chirurgen operieren zu lassen. Nach dem Eingriff allerdings erkenne ich deutlich, dass ich nun zwar gestraffte Oberlider habe, das heißt, die dort überschüssige schlaffe Haut wurde weggeschnitten, aber meine Augenlider gehen nach wie vor nicht richtig auf und der müde Blick ist geblieben. Ich bin sehr niedergeschlagen. Was für ein Misserfolg! Und jetzt? Was soll ich nur machen? Zu wem soll ich gehen?
Es gibt nur Einen, meinen alten Augenarzt, der nicht mehr praktiziert, aber über so viel Erfahrung verfügt und sich noch heute auf dem neuesten Stand in seinem Fach unterrichtet hält. Von ihm erfahre ich, dass ich offensichtlich unter einer Lidhebermuskelschwäche leide, das bedeutet, der sogenannte Levatormuskel ist schwach und gibt mehr und mehr nach. Er empfiehlt mir einen hochspezialisierten Lidchirurgen, den er in Köln kennt. Der mir helfen wird. Mit einem Termin klappt es wider erwartend schnell. In seiner Praxis bestätigt er mir die bereits gegebene Diagnose. Er spricht von einer Ptosis, also einem Hängelid. Hängelider und Schlupflider erfahre ich, sind medizinisch gesehen ganz unterschiedliche Veränderungen des Oberlides. Man kann unter beiden gleichzeitig leiden oder nur unter einem. Jedenfalls haben wir es mit ganz verschiedenen Operationstechniken zu tun. „Und woher kommt diese Ptosis“? frage ich den Doktor. „Zum Beispiel bei Menschen, die Kontaktlinsen tragen und durch öfter vorkommende Augenentzündungen. Das kann im mittleren Alter vorkommen oder auch bei kleinen Kindern“, ist seine Antwort.
Es gibt daher eine ganze Anzahl von Patienten, die sich, wie ich auch, wegen ihrer Hängelider, einer Ptosis wie es heißt, zu einem allgemeinen Schönheits-Chirurgen begeben und leider nur mit einer Schlupflid-Operation nachhause gehen. Und natürlich hat das Ergebnis sie nicht von ihrem Leiden befreit, denn bei Schlupflidern wird wie gesagt nur die Lidhaut gestrafft, also ein zu viel entfernt, während bei einer Lidheberschwäche (Ptosis) der entsprechende Muskel gekürzt werden muss, damit das Augenlid sich wieder ganz heben kann.
„Dieser Eingriff“, erklärt er mir „ist, wie man sich vorstellen kann, um einiges anspruchsvoller und wird von hochspezialisierten Lidchirurgen durchgeführt.
Und genau zu diesem Patientenkreis habe ich mich zählen dürfen – geheilt, dankbar und überglücklich.
Die Enkelin
Sie kennen mich bereits. Ich bin Cara Siebenstern, die die Welt einst mit ihren „berühmten“ Schlafzimmer-Augen betrachtete. Die bin ich, oder besser war ich, denn meine Hängelider, medizinisch Ptosis, wurden sehr erfolgreich in Köln operiert. Sie erinnern sich? Leider macht diese Augenschwäche, wenn wir es mal so nennen dürfen, auch vor Kindern, ja sogar Babys nicht halt. Bei meiner sehr hübschen, fünfjährigen Enkelin Marie habe ich seit einiger Zeit mit dem aus eigener Erfahrung geschärften Blick entdeckt, dass sie ihre haselnussbraunen Augen nicht richtig öffnen kann. Sie legt ihren Lockenkopf nach hinten, mal mehr, mal weniger, wenn sie einen höher stehenden Gegenstand betrachtet oder mit einem größeren Menschen als sie selbst spricht. Als Baby oder Kleinkind ist mir oder ihrer Mama das nicht aufgefallen, umso mehr ich meine Kleine ja nicht so oft sehe; sie wohnen in Hamburg.
Ich rufe meinen Operateur in Köln an, und weil er gerade etwas Zeit hat, erzähle ich ein wenig atemlos von meiner kleinen Marie. Er muss sie sehen – selbstverständlich.
Also, wenn die Ptosis angeboren ist, kann es vorkommen, dass die Bewegung des Unterkiefers gleichzeitig ein Heben des hängenden Lides bewirkt. Man spricht dann vom Marcus-Gunn-Syndrom. Babys mit Ptosis haben bereits Probleme alles zu sehen und halten dann auffallend den Kopf nach hinten. Das wusste ich ja bereits aus eigener Erfahrung. Wenn es bei Marie so war, blieb es unbemerkt.
Gibt es Nachteile oder Probleme für Ptosis Kinder, falls man von einer Operation vielleicht absehen will oder vorerst noch absehen will? Ja, unbedingt. Diese gehen klar auf die Umwelt, auf das soziale Umfeld der Kinder zurück. Wieso? Nehmen wir mal den Kindergarten oder später die ersten Schuljahre als Beispiel. Die Kleinen werden komisch angeguckt und öfter wird mit Fingern auf sie gezeigt oder man will nicht mit ihnen spielen. Etwas älter, in der Schule, wird die Hänselei offensichtlicher. „Du bist doof“ heißt es da und es wird geschubst, und auch in die Fußballmannschaft darf der Junge nicht, obwohl er genauso gut oder besser spielt. Also Ausgrenzung. Später entwickeln diese Jugendlichen eine Art Minderwertigkeitskomplex, weil sie sich unattraktiv finden. Ein Problem vor allem dann, wenn sie beginnen, sich für das andere Geschlecht zu interessieren.
Wie verhalten sich junge Menschen später bei Ihrer Berufswahl? Wie sehen sie ihre Chancen nach den prägenden, selten ermutigenden Erfahrungen in ihrem jungen Leben? Sie sind gehemmt. Klar sind sie das. Sie sind unsicher und können sogar Eigenbrötler geworden sein. Wahrscheinlich werden sie Jobs wählen, die wenig Kontakt mit Menschen mit sich bringen. Soweit ein kleiner Einblick in das nicht immer problemlose Leben von Kindern und jugendlichen mit angeborener Ptosis.
Wie sieht es mit einer Operation aus? Ptosis kann man in jedem Alter operieren. Auch bei Babys? Ja, wenn es notwendig sein sollte auch bei Babys. Die beste Zeit für einen Eingriff wird jedoch bei jedem Patienten individuell entschieden, auch im Hinblick auf die möglichen Folgeerscheinungen wie zum Beispiel eine bleibende Sehschwäche an einem oder beiden Augen. Oder Schielen. Bevor man einen geeigneten Operationstermin ins Auge fasst, wird man eine intensive Besprechung zwischen Augenarzt, den Eltern und dem ausführenden Lidspezialisten planen. Das ist sicher wesentlich. Da es im Hinblick auf die Restaktivität des Lidhebermuskels, also inwieweit dieser Muskel überhaupt aus eigener Kraft noch arbeitet, verschiedene Operationstechniken gibt, gilt auch hier, einen erfahrenen Lidspezialisten zu finden und mit diesem sehr genau alle Schritte festzulegen.
Ich kann gar nicht sagen, wie erleichtert und dankbar ich bin, dass wir bereits wissen, wer unsere kleine Marie operieren wird.
Textkonzeption: AIG Verlag.
© Gabriele Cara Hilbinger – 2018.
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