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Entropium

LidMed - Entropium

Das Entropium ist eine Fehlstellung des Augenlids, bei dem die Lidkante einwärts gedreht ist. Das beständige Reiben der Wimpern auf Bindehaut und Hornhaut verursacht ein Fremdkörpergefühl im Auge. Der chronische Reizzustand kann zur Sekundärkomplikation einer Hornhautentzündung führen, dem ulcus corneae (Hornhautulcus).

Lesen Sie auch unsere kleine Geschichte zum Thema Entropium…

Weitere Informationen

Entropium

Verdrehung der Lidkanten nach innen

Beim Entropium ist die Lidkante nach innen gedreht. Die Wimpern reiben ständig auf der Bindehaut und der Hornhaut. Es entstehen chronische Augenentzündungen und Hornhautschäden. Weitere Symptome sind: Kratzen, Trockenheit, Lichtempfindlichkeit und rote Augen.

Beratung

Vereinbaren Sie telefonisch unter
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Bei einer Erstkonsultation oder Vorbesprechung einer Operation werden Sie ausführlich über alle Möglichkeiten eines operativen Eingriffs unterrichtet. Zur Illustration verwenden wir dabei zahlreiche Bilder aus unserer eigenen OP-Dokumentation.

Wir besprechen mit Ihnen in Frage kommende OP-Techniken und mögliche OP-Risiken, Sie erfahren die Rahmenbedingungen einer Operation und die entstehenden Kosten.

Nach dem Gespräch erhalten Sie ggf. Informationsmaterial zu Ihrem Befund, einen Arztbericht, eine CD mit Ihrer persönlichen Fotodokumentation sowie einen Kostenvoranschlag zur Operation in der Kölner Kunibertsklink.

Info Entropium
Behandlungsart:

Stationäre Operation mit ambulanten Kontrollterminen

Operationsdauer:

ca. 90 – 120 Minuten

Narkoseart:

Vollnarkose oder Dämmerschlaf

Nachsorge:

Antibiotische Salbe

Fadenentfernung:

Nach 10 – 14 Tagen

Arbeitsfähig:

Nach ca. 1 Woche

Gesellschaftsfähig:

Nach ca. 3 Wochen

Eine kleine Geschichte zum Thema Entropium

Der Patient heißt Karl Augenblau ……

Roll-Lid – hört sich doch harmlos an? Man denkt unwillkürlich an Roller, Rollschuh, Rock‘n Roll. Aber Roll-Lid? Diese schmerzhafte Liderkrankung gehört jedoch zu jenen Augenleiden, die man möglichst zeitnah behandeln sollte.

Karl Augenblau ist ein liebenswürdiger, gelehrter Mensch und unser Nachbar. Da er allein lebt, haben wir, wie es so schön heißt, ein Auge auf ihn und wenn nötig helfen wir ihm. Er uns auch. Sein linkes Auge ist entzündet, rot und tut ihm weh. Das untere Lid sieht nicht gut aus, das Auge tränt sehr. Sicher ist das keine Bindehautentzündung. Beim genauen Hinsehen scheint sich die Lidkante nach innen zu drehen, und irgendwie beginnen die Wimpern sich mit einzurollen. Lid und Wimpern scheinen sich auf die Augenoberfläche hinzubewegen. Das Ganze sieht aus wie ein Triefauge.

Kamillenkompressen? Eher nein, sie werden nicht helfen. Sofort machen wir einen Termin bei Augenblaus Augenarzt, ein Lieber. Dieser verschreibt eine Salbe, die die Beschwerden nicht lindert. Ein erneuter Gang zu seinem Augenarzt. „Da ich sehe, dass die Salbe keinen Erfolg hatte und die Schmerzen nicht nachgelassen haben, müssen wir leider die unangenehme Diagnose eines Roll-Lides zugrunde legen. Sie haben ein Entropium, ein sogenanntes Rolllid“.

Er erklärt nun die Rollbewegung nach Innen mitsamt den Wimpern, die einen wachsenden Schmerz auf das Auge verursachen. Ja, der Patient, Herr Augenblau, spürt ein Kratzen und Schmerzen auf dem Auge. Die Wimpern scheuern und machen, so kann man sagen, Kratzer auf der Augenoberfläche. Die Hornhaut des Auges, medizinisch Cornea, kann sogar durch den Druck und das dauernde Schaben der Wimpern verletzt werden, was zu einer ernsthaften Entzündung und Schädigung führt. Manche Patienten, erfahren wir, kleben sich sogar ein Pflaster an das Unterlid in Richtung Wange, um durch die entstehende Spannung die Wimpern weg vom Auge zu halten. So schlimm sind die Schmerzen. Auch das Zupfen, das Entfernen der Wimpern stellt keine Lösung dar. Also nur ein chirurgischer Eingriff hilft? Ja.

Und es gibt hier verschiedene Operationsmethoden. Man kann zum Beispiel in örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie) eine kleine Naht, eine Schöpfernaht an der Lidkante setzen, so dass die Lidkante nach oben gezogen wird. Diese Vorgehensweise ist eine im Moment für alle Beteiligten „komfortable“ Lösung. Der Nachteil ist jedoch, dass sich das Krankheitsbild erneut entwickeln kann – ein Rückfall also – man nennt das Rezidiv.

Der erfahrene Operateur wählt eine komplexerer Methode, in anderen Worten eine umfassendere, indem er nicht nur das Wiederauswärtsdrehen der Lidkante erreicht, sondern noch zusätzlich die Spannung des Unterlids aufbaut. Den besten Erfolg, ein Entropium (Roll-Lid) zu beheben, bringt in Deutschland die sogenannte “laterale Tarsal–Zügellappenplastik“.

Anmerkung: Laterale Zügellappenplastik bedeutet vereinfacht: Operative Lidstraffung. Tarsal: Zum Lidknorpel gehörend (lateral strip procedure auf Englisch). Augenlid-Spezialisten bieten diesen Eingriff je nach Alter und begleitenden Krankheiten des Patienten stationär im Krankenhaus mit Vollnarkose an.

Übrigens ist Herr Augenblau von dem bekannten Kölner Lidspezialisten mit der oben erwähnten, erfolgversprechenden komplexen Methode operiert worden, und er erfreut sich jetzt wieder dankbar seines Lebens.

Textkonzeption: AIG Verlag. 
© Gabriele Cara Hilbinger  – 2018.
Mail: info@aig-hilbinger.de